Die Kirche von Hérémence

Ein architektonisches Meisterwerk im Herzen des Dorfes

Die Kirche Saint-Nicolas von Hérémence ist ein Bauwerk aus rohem Beton, das ebenso kühn wie überraschend ist. Entworfen vom Basler Architekten Walter Förderer im brutalistischen Stil, wirkt sie wie ein Felsblock, der mitten im Dorf gelandet ist – ein Monolith, aus dem eine Kirche herausgemeißelt wurde.

Die Grundsteinlegung erfolgte 1968, und 1971 wurde die Kirche eingeweiht. Ihre ungewöhnliche Form sorgte zunächst für Diskussionen: Von der Westschweizer Presse teils kritisiert, ist sie heute ein Symbol des Stolzes für die Bevölkerung – und gilt als bedeutendes Werk der Schweizer Architekturgeschichte.

Wenige Jahre nach dem Bau der gigantischen Grande-Dixence-Staumauer errichtet, teilt die Kirche mit dieser nicht nur das Baumaterial – Beton –, sondern auch den Zeitgeist. Oft als „kleine Schwester des Staudamms“ bezeichnet, steht sie für den Wandel eines einst abgeschiedenen Bergdorfes durch das Wasserkraftzeitalter. Mehr als ein Gotteshaus – ein Denkmal für eine Epoche.

Lassen Sie sich nicht von ihrer massiven Erscheinung abschrecken. Wer eintritt, entdeckt einen faszinierenden Innenraum, in dem Licht, Akustik und Symbolik eine besondere Atmosphäre schaffen. Eine kostenlose „Ton- und Licht“-Präsentation erzählt die Geschichte und Besonderheiten dieses einzigartigen Ortes.

Dachten Sie, Sie mögen keinen Beton? Vielleicht ändern Sie Ihre Meinung... Eines ist sicher: Diese Kirche lässt niemanden kalt.

Weitere Informationen bietet die Broschüre „Die Kirche Saint-Nicolas von Hérémence“ von Anne-Fanny Cotting und Carole Schaub – erhältlich im Tourismusbüro und im Edelweiss Market (CHF 16.–).